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11.05.2023, 16:00 Uhr | Christian Becker
Fritz-Rémond-Theater (F 1629 2023)

Mit dem Ende der Spielsaison 2022/2023 schließt auch das Fritz-Rémond-Theater für immer. Die Stadt Frankfurt am Main verliert eine seiner rennomiertesten Institutionen und die Besucherinnen und Besucher ein liebgewonnenes Theater mit klassischen Inszenierungen.


Daher frage ich den Magistrat:

Welche Alternativen zu den klassischen Inszenierungen des Fritz-Rémond-Theaters gibt es in der Stadt Frankfurt am Main?

Christian Becker

Es antwortete StR’n Dr. Hartwig:

Professor Claus Helmer hat über Jahrzehnte hinweg Frankfurter Theatergeschichte ge-schrieben. Als Prinzipal zweier Häuser hat er Gespür für Schauspieler:innen, spannende Stoffe und in besonderer Weise für sein Publikum bewiesen. Ob Komödie, Tragödie, Musical oder selbst Kriminalstücke, der jährliche Spielplan war immer Garant für eine erfolgreiche Saison. Dass er nun aus gesundheitlichen Gründen eines seiner Theater aufgeben wird, ist ein herber Verlust für das kulturelle Leben in Frankfurt. Umso erfreulicher, dass er als Direktor der Komödie seinem Publikum erhalten bleibt.

Wenn man unter klassischer Inszenierung, die Inszenierung von historischen und modernen Klassikern, ein besonderes Verständnis von Werktreue und Respekt gegenüber den Autor:innen versteht, findet man in Frankfurt eine Vielzahl von Bühnen, die sich dem verpflichtet fühlen. Sowohl bei Claus Helmer als auch bei seinen vielen erfolgreichen Kolleginnen und Kollegen bedeutet klassische Inszenierung immer auch die Auseinandersetzung mit zeitlosen Fragen im Spannungsfeld von Tradition und Aktualität und keinesfalls der Verzicht von Kreativität und Innovation – dies gilt für Willy Praml auf Naxos, Michael Quast in der Volksbühne, das English Theatre, das Freie Schauspiel Ensemble, die Dramatische Bühne, Schauspiel Frankfurt und die vielen freien Kinder- und Jugendtheater. Natürlich hat jede und jeder seine eigene künstlerische Handschrift die auch nicht ersetzbar ist.