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13.06.2019, 13:23 Uhr | Susanne Reichert
„Gasthof zum Hirsch“ – Traditionslokal mit ungewisser Zukunft


„Die aktuelle Situation ist weder für uns noch für die Oberräder Bürgerinnen und Bürger zufriedenstellend“, kritisiert der Vorsitzende der CDU Oberrad, Ortsvorsteher und Stadtverordnete Christian Becker den derzeitigen Sachstand um die historische Traditionsgaststätte „Gasthof zum Hirsch“. „Der Verkauf der Liegenschaft Offenbacher Landstraße 289 ist gut zwei Jahre her und bislang ist unklar, wie das Gebäude mit dem dazugehörigen Außengelände zukünftig genutzt werden soll.“

Christian Becker


Nach dem Verkauf wurde der Betrieb der Gaststätte kurzzeitig eingestellt, jedoch im Jahre 2018 wieder aufgenommen. Mittlerweile ist der Betrieb endgültig eingestellt worden und auch die Inneneinrichtung wurde entfernt. Anzeichen für eine weitere Nutzung in naher Zukunft – in welcher Form auch immer - gibt es keine.

„Ein dauerhafter Leerstand ist weder für das Gebäude mit seiner historischen Struktur noch für das Außengelände zuträglich“, so Becker weiter. „Das Traditionslokal steht für rund 300 Jahre Stadtteilgeschichte und ist eines der wenigen Gebäude, die den
2. Weltkrieg unversehrt überstanden haben. Daher sind wir natürlich daran interessiert, wie es weitergeht.“

Auch Beckers Anfrage in der letzten Stadtverordnetenversammlung konnte kein Licht ins Dunkel bringen. Dem Magistrat seien keine aktuellen Planungen zur zukünftigen Nutzung des „Gasthof zum Hirsch“ bekannt; der Sachstand sei unverändert und nach der letzten Bauberatung im Jahre 2017 läge bislang auch kein Bauantrag für einen Abriss oder Neubau vor.

Nun beschäftigt sich der Ortsbeirat 5 erneut mit dem Thema und bittet den Magistrat, sich mit dem derzeitigen Eigentümer in Verbindung zu setzen und die Zukunft des Gebäudes sowie des dazugehörigen Geländes zu erörtern. „Auch seitens des Ortsbeirates besteht großes Interesse am Erhalt des Gebäudes und wir wünschen uns an dieser Stelle die Unterstützung des Magistrats, um auch im Sinne der Oberräder Bürgerinnen und Bürger für etwas mehr Klarheit zu sorgen.“